Warum Pen & Paper Rollenspiele mit Jugendlichen?

Die Lebenswelten vieler Kinder & Jugendlichen werden vermehrt durch den Konsum detailreich ausgearbeiteter und bildgewaltig inszenierter Fantasiewelten angereichert. Für viele Kinder und Jugendliche ist es eher die Regel als die Ausnahme mehrer Stunden täglich Computerspiele und Filme zu konsumieren, die sich nur selten mit den FSK Angaben und dem tatsächlichen Alter des Konsumenten in Einklang bringen lassen.

Ohne hier eine Vorwurf zu erheben, sieht es in der Realität so aus, dass viele Eltern keine Vorstellung mehr von den Inhalten die ihre Kinder täglich konsumieren. Während die Diskussion um Jugendschutz in manchen Familien schon längst keine Rolle mehr spielt, ist es aus meiner Sicht sinnlos die Diskussion über Gewalt in Medien an dieser Stelle aufzumachen. Es geht mir viel mehr, um einen schleichenden und hochproblematischen Prozess der eine Großzahl der Kinder in allen Schularten betrifft. Kinder verlieren ihre Fantasie, ihre Vorstellungskraft, ihre Problemlösefähigkeiten, ihre Fähigkeit im Team zu arbeiten (der Egoismus scheint mittlerweile Trend zu sein) und sind kaum noch für Medien zu begeistern (z.B. Bücher) die nicht so Eindrucksgeladen daherkommen wie Filme und Computerspiele.

Was viele auch nicht wissen, ist dass Computerspieleentwickler mittlerweile nicht mehr nur die gute Unterhaltung der Konsumenten im Sinn hat. Es geht heute viel mehr darum, die Kinder süchtig nach Spielen zu machen, die im Grunde kein echtes Ziel mehr haben. Spiele wie Brawl Stars und Fortnite arbeiten mit kleinen digitalen Belohnungen die keinen Spielmechanischen Nutzen haben, jedoch den Kindern das Gefühl vermitteln etwas erreicht zu haben.

So verfügen Kinder die sehr viel Zeit in das Spiel investieren eben auch über mehr Skins und Skills und damit tatsächlich in der Schule angeben und sich mit anderen messen. Die beratenden Psychologen dieser Unternehmen haben den Kampf über die Aufmerksamkeit, die Freizeit und die Fantasie unserer Kinder bereits vor langem für sich entschieden. Ich sage: "Erobern wir sie zurück!" Nehmen wir das Interesse unserer Kinder ernst und nutzen es zu unserem Vorteil. 

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