Pen & Paper Rollenspiele in der Schule

Wer denkt es sei schwierig den Einsatz von Pen & Paper Rollenspielen im Unterricht zu rechtfertigen, der sollte man einen Blick in den aktuellen Bildungsplan von Baden-Württemberg werfen. Teilweise lesen sich die Kompetenzbereiche aus dem Fach Deutsch wie eine Aufforderung des Kultusministeriums, diese Form des kooperativen Geschichtenerzählens in die Schule und in den Unterricht zu bringen:

  • Die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und sich mitzuteilen, ist wesentlich für die persönliche und schulische Entwicklung, für das Leben in der demokratischen Gesellschaft sowie für den beruflichen und privaten Alltag. 
  • Von Anfang an sollten die Schülerinnen und Schüler daran beteiligt werden, Probleme zu erkennen. Sie sollten diese mit geeigneten sprachlichen Mitteln formulieren und an der Suche nach Lösungen arbeiten.
  • Literatur soll sich den Schülerinnen und Schülern als anregender und auch unterhaltsamer Gesprächspartner eröffnen, der fremde Welten erschließt.
  • Handlungs- und Projektorientierung sind Unterrichtsprinzipien, durch die erlernt wird, Ausgangslage, Problemstellung, Zielsetzung und Methodenwahl in Beziehung zu setzen. 
  • Im Arbeitsbereich „Sprechen“ wird die Fähigkeit geschult, anderen zuzuhören, sie zu verstehen und Aussagen in eigene Wissenshorizonte einzubinden, dabei auch Beziehungs- und Sachaspekte zu unterscheiden. Die Auswahl angemessener sprachlicher Antworten und deren verständliche Formulierung schließen sich an.
  • Im darstellenden Spiel werden in spielerischer Art und Weise Methoden und Strategien der Kommunikation erarbeitet und analysiert, besonders nonverbale Kommunikationsmittel deutlich gemacht, soziales Verhalten erprobt und eingeübt und die persönliche Kompetenz gestärkt. 
  • Das darstellende Spiel ermöglicht die Wahrnehmung und Thematisierung geschlechts- und berufsspezifischer Verhaltensweisen. Die Übernahme verschiedener Rollen fördert die Ausbildung empathischer Fähigkeiten und trägt zur Entwicklung der eigenen Identität bei. 
  • Vielen Schülerinnen und Schülern bietet nur die Schule die Möglichkeit, Leserin oder Leser zu werden und Literatur als etwas zu erleben, mit dem man in einen Dialog eintritt, das unterhält und die Weltsicht erweitert. 
  • Geeignet sind Lektüren, die an Erfahrungen und Vorwissen anknüpfen, Identifikationsfiguren anbieten, unterhaltsam, überschaubar und ansprechend gestaltet sind, aber auch neue Sichtweisen ermöglichen.

Kommentare